Der Aconcagua ist mit 6962 m die höchste Erhebung der Anden und auβerhalb Asiens. Mit rund 32° Süd liegt er etwa auf der gleichen Breite wie der Himalaya in der Nordhemisphäre. Obwohl der Aconcagua im Inneren zwar eine Vulkanstruktur hat, ist er im Gegensatz zu vielen anderen Erhebungen in den Anden kein Vulkan. Dies lässt sich durch folgende Theorie erklären: der Subduktionswinkel (der Winkel, mit dem die ozeanische Nazca-Platte unter die kontinentale Südamerikanische Platte geschoben wurde) ist im Bereich des Aconcagua relativ flach, was vulkanischer Aktivität eher abträglich ist. Als der Berg entstand, war dieser Winkel jedoch noch steiler, und so war der Aconcagua zu Beginn ein Vulkan - deshalb sind auch vulkanische Gesteine vorherrschend. Heute hat der Aconcagua demnach eine Vulkanstruktur, wird jedoch nicht mehr durch eine Magmakammer gespeist. Wenn du das Titelbild nun genauer ansiehst, kannst du im vorderen Bereich eine eher flache und wellige Hügellandschaft erkennen. Es stellt sich nun die Frage, wie diese Landschaftsform entstanden ist. Hierzu gibt es zwei verschiedene Hypothesen.
Die rätselhafte Hügellandschaft von Horcones
Christina brennt darauf, dir etwas über die Entstehung der welligen Landschaft vor dem Hintergrund des Aconcagua zu erzählen, in der sie gerade steht.
Einerseits könnte es sich um eine ehemalige Moränenlandschaft handeln, welche am Ende der letzten Eiszeit entanden ist. Andererseits gibt es aber auch die - heute favorisierte - Hypothese, dass die Landschaft durch zumindest zwei ehemalige Bergstürze bzw. Felsgleitungen vom Aconcagua mit darauffolgenden Felslawinen entstanden ist.
Film- und Tonaufnahmen: Peter Mathis und Gregor Offenthaler | Sprecherin: Christina Hauck
Wie die Felslawinen ausgesehen haben könnten
Martin hat ein Computerprogramm entwickelt mit dem er glaubt, mit Hilfe eines Flieβmodells die Ausbreitung von Felslawinen berechnen zu können. Du kannst nun eine Felslawine von der Südflanke des Aconcagua auslösen, indem du auf das braun markierte Anrissgebiet klickst.
Simulationsmodelle können uns helfen, eine gewisse Vorstellung davon zu bekommen wie eine Massenbewegung abgelaufen sein könnte. Jedoch stellen Modelleregebnisse nie die Realität dar, sondern bestenfalls eine Annäherung an dieselbe. Dies gilt vor allem dann, wenn - so wie in diesem Beispiel - die Ausgangsbedingungen nicht bekannt sind. So zeigt die Animation, wie die prähistorischen Felslawinen am Aconcagua in etwa ausgesehen haben könnten, ohne den Anspruch zu erheben konkret eines der beiden dokumentierten Ereignisse reproduzieren zu wollen.
Diese Berechnung wurde mit der Software r.avaflow durchgeführt. Datengrundlage abgeleitet aus SRTM V4-Daten. Hintergrund: Landsat 5 True Color Composite. Punkte und Straβen kartiert von OpenStreetMap.
Fauqué, L., Hermanns, R., Hewitt, K., Rosas, M., Wilson, C., Baumann, V., Lagorio, S. & Di Tommaso, I. (2009). Mega-deslizamientos de la pared sur del Cerro Aconcagua y su relación con depósitos asignados a la glaciación Pleistocena. Revista de la Asociación Geológica Argentina, 65(4), 691-712 [Quelle öffnen]
Wikipedia-Artikel zum Aconcagua [Quelle öffnen]
Spanischsprachige Informationstafel vor Ort