Das östliche Andenvorland bei Tucumán ist den sommerfeuchten Randtropen zuzuordnen - dort beginnt die Savannenlandschaft des Gran Chaco. Die östlichen Andenhänge erhalten jedoch durch die zum Aufsteigen gezwungenen Passatwinde auch im Winter viel Feuchtigkeit. Das beeindruckende Resultat dieser Konstellation sind die Yungas, ein feuchter und immergrüner Bergregenwald der in seinem oberen Bereich - auf der Lage des Kondensationsniveaus - als Nebelwald ausgebildet ist. Die Yungas erstrecken sich vom südwestlichen Bolivien bis ins nordwestliche Argentinien und gedeihen oberhalb von etwa 800 m über dem Meeresspiegel. Die viel befahrene Straβe die von Tafí del Valle ins Vorland hinabführt, taucht unvermittelt in diese geheimnisvolle Welt ein und windet sich in steilen Kehren durch die Quebrada de Los Sosa. Es gibt einige wenige Stellen an denen ein Halt möglich ist. Der kurze Spazierweg zur Wallfahrtskapelle Virgen de las Flores sei hier exemplarisch als Exkursionspunkt ausgewählt.
Ein anderer Ort, an dem du in die Bergregenwälder der östlichen Anden eindringen kannst, ist Machu Picchu. Auch die temperaten Regenwälder im Süden von Chile zeigen Ähnlichkeiten mit dieser Art von Ökosystem.
Eine fotografische Reise durch die Yungas
Durch Klicken der Pfeile oder in das Foto startest du deinen Spaziergang durch den Bergregenwald.
Im Gegensatz zu den klassischen Tieflandsregenwäldern sind die Bäume im Bergregenwald niedriger. Die Temperatur nimmt mit zunehmender Höhenlage ab, so dass Bäume mit höheren Wärmeansprüchen seltener werden. Die relative Luftfeuchtigkeit nimmt hingegen zu. Ein hier häufig vorkommender Baum gehört zu einer Gattung, die wir gut aus den mittleren Breiten der Nordhalbkugel kennen: es handelt sich hierbei um die Erlenart Alnus acuminata. Der Bergregenwald ist weitestgehend steil, schwer zugänglich und undurchdringlich.