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Portillo

von Thomas Lindinger, Martin Mergili und Simon Schmidthaler

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Allgemeine Infos

Nach dem beschwerlichen Aufstieg von Santiago de Chile hierher erzählt uns Pachacutec von einer alten Inka-Legende die sich am Bergsee namens Laguna del Inca (zu sehen am Foto) zugetragen haben soll. Der Legende nach ergoss Illi Yupanqui in diesem Bergsee all seine Tränen der Trauer, die er verspürte als seine angetraute Prinzessin Kora-Ile bei einem Unfall verunglückte. Sie starb bei einer zeremoniellen Aufgabe die ihre Ehe besiegeln sollte. Der Körper der Prinzessin wurde beim Bergsee zurückgelassen. Die Farbe des Sees spiegelt die Augenfarbe der Prinzessin wieder. Man sagt in den Bergen rund um Portillo, dass in bestimmten Winternächten die Trauer des Prinzen Illi Yupanqui vom Wind durch die Täler und Berghöhen getragen wird. Mit Tränen in den Augen setzt Pachacutec seinen Weg über die Anden nach Mendoza fort.

Glaubst du diese traurige Geschichte? Falls nicht: versuche dich in die Rolle der modernen Wissenschaft zu versetzen und so die Landschaft auf dem Foto zu erklären. Wie könnte die Laguna del Inca entstanden sein? Und welche Funktion hat das kleine Dorf in der Bildmitte? Durch Klicken auf den Inka-Krieger gelangst du hingegen zu allgemeinen Informationen über die Straβen der Inka.

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Allgemeine Infos

Portillo ist ein Skiresort auf 2880 m Meereshöhe nahe der chilenisch-argentinischen Grenze. Der Betrieb wurde im Jahr 1949 eröffnet. 1966 fanden hier - zum ersten und bisher einzigen Mal auf der Südhalbkugel - die Alpinen Skiweltmeisterschaften statt, und heute wird Portillo von einigen nordhemisphärischen Skiteams zum Sommertraining genutzt. Im wesentlichen besteht der Ort aus einem groβen Hotel und ein paar Ferienhäusern, gelegen auf einer mächtigen Akkumulation von grobblockigem Material, das das Tal absperrt und so einen natürlichen See - die Laguna del Inca - staut. Wenngleich diese Anhäufung von Schutt, wie auch viele andere im Aconcagua-Tal, in der Vergangenheit teils als Moräne, teils als Ablagerung einer prähistorischen Felslawine gedeutet wurde, so geht die heutige Lehrmeinung eher von letzterem Ursprung aus. Von Portillo verläuft die Ruta 60 in unzähligen Serpentinen hinab nach Juncal und weiter durch das Aconcagua-Tal in Richtung Santiago, Viña del Mar und Valparaíso.

Durch Klicken in das Titelfoto siehst du den Straβenabschnitt zwischen Portillo und Juncal bei Tag und bei Nacht.

Achtung: Eisenbahntunnel oberhalb

Der kurvenreiche Straβenabschnitt der Ruta 60 unterhalb von Portillo wird immer wieder von Muren beeinträchtigt. Dies passiert vor allem dann, wenn im Frühjar durch die Schneeschmelze viel Wasser die steilen Gräben hinunterflieβt und so einiges Material erodieren kann. Einen ganz speziellen Auslöser hatte jedoch eine Mure im November 2000: Schmelzwasser hatte sich in einem Tunnel der bergwärts der Straβe gelegenen aufgelassenen Eisenbahnstrecke gesammelt, floss dann plötzlich aus und vermurte mitsamt des erodierten Materials die Straβe. Das Foto zeigt den entsprechenden Tunnel und den erodierten Murkanal mit Resten von Lawinenschnee.

Eine rasante Abfahrt von Portillo nach Juncal

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Obwohl Portillo eher für Skiabfahrten als für Autorennen bekannt ist, so zeigt dieses Zeitraffer-Video doch die rasante Serpentinenfahrt den Steilhang von Portillo hinab nach Juncal. Vor einer Nachahmung der Fahrt mit einer vergleichbaren Geschwindigkeit sei jedoch ein- und ausdrücklich gewarnt.

Unterhalb von Juncal führt die Straβe dann westlich aus den Anden hinaus in Richtung Küste (siehe Beitrag Die Küstenwüste und das Christkind).

Zeitraffer-Video: Claudia Blauensteiner

Referenzen und Links

Abele, G. (1984). Derrumbes de montaña y morrenas en los Andes chilenos. Revista de Geografía Norte Grande 11: 17-30

Caviedes, C. (1972). Geomorfología del Cuarternario del valle del Aconcagua, Chile Central. Freiburger Geographische Hefte 11: 153 Seiten

Hauser, A. (2000). Flujos detríticos en segmento del Camino Internacional a Argentina, sector Juncal - Paso Los Libertadores: Causas, efectos, medidas de control. Bericht des Servicio Nacional de Geología y Minería, Subdirección Nacional de Geología, Santiago de Chile. 14 Seiten

Métraux, A. (2001): Reich der Inka. Stuttgart

Moreiras, S.M., & Sepúlveda, S.A. (2015). Megalandslides in the Andes of central Chile and Argentina (32°-34° S) and potential hazards. Geological Society, London, Special Publications, 399(1), 329-344 [Quelle öffnen]

Wood, T. (1996): Die Inkas. Erlangen

Wikipedia-Artikel zur Transandenbahn [Quelle öffnen]

Englischsprachiger Wikipedia-Artikel zu Portillo [Quelle öffnen]

Spanischsprachiger Wikipedia-Artikel zur Laguna del Inca [Quelle öffnen]