An der Westseite der Anden herrscht auf der gesamten Länge von Peru, Nord- und Zentralchile oft sonniges Wetter vor. Regen ist eher selten und fällt vor allem im Zusammenhang mit ganz bestimmten meteorologischen Phänomenen. Erreicht man, aus den Bergen oder dem Längstal kommend, die Pazifikküste, so taucht man jedoch vor allem im Südwinter oft in eine Schicht aus Wolken und Nebel ein - ganz egal ob man von Huaraz nach Lima hinunterfährt, wie im Titelbild von San Pedro de Atacama nach Iquique oder Antofagasta, oder von Portillo oder Santiago de Chile nach Viña del Mar oder Valparaíso. Regen fällt aber unter der Nebeldecke so gut wie keiner. Die Existenz dieser Nebelwüsten ist nur eine von vielen Folgen eines komplexen Zusammenspiels zwischen Klima und Ozean, das in diesem Beitrag etwas genauer beleuchtet werden soll. Lasst uns zunächst die wesentlichen Komponenten dieses Systems entdecken, und nachher die Puzzleteile zusammenfügen. Wir beginnen am Strand von Viña del Mar in Zentralchile.
Ein Bad im Pazifischen Ozean
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Lisa und Martin, gerade von einer strapaziösen Exkursion aus Portillo herunter gekommen, freuen sich auf ein Bad im Pazifik im chilenischen Ferienort Viña del Mar, und dabei vor allem auf das erwartete angenehm warme Wasser, das sie vom Mittelmeer - auf vergleichbarer geographischer Breite gelegen - kennen. Irgend etwas jedoch scheint mit dem Wasser nicht zu stimmen.
Schau dir zuerst das Video an und versuche dann, die Reaktion von Lisa und Martin nach dem Gang in den Pazifik zu interpretieren.
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DarstellerInnen: Lisa-Maria Kogler und Martin Mergili | Kamera: Sandro Schlaffer | Drehbuch und Regie: Martin Mergili
Küstennebel und Küstenwüste
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Vor allem im Winter hält sich an der Westküste des südamerikanischen Kontinents oft eine hartnäckige Nebeldecke. Nicht nur - wie wir schon wissen - die Meerestemperatur, sondern auch die Lufttemperatur ist ungewöhnlich niedrig. In Lima erreichen die Temperaturen trotz der äquatornahen Lage im Winter kaum 20°C. Spärliche natürliche Vegetation tritt vor allem im extrem ariden südlichen Peru und nördlichen Chile fast ausschlieβlich an den mittleren Hängen der Küstenkordillere auf.