Überquert man den Paso de Jama zwischen San Pedro de Atacama und San Salvador de Jujuy, so kann es sein dass ein groβer Bus mit der Aufschrift Cruz del Sur ins Auge sticht. Die besonders Aufmerksamen werden auch bemerken, dass dieser Bus peruanische Kennzeichen trägt. Tatsächlich handelt es sich um eine der lägsten regulären Busverbindungen der Welt: sie verbindet Lima und Buenos Aires. Bereits zur Kolonialzeit waren diese beiden Stä,dte bedeutsam, und ebenso die Verkehrsverbindung dazwischen. Als Raststation auf der damals mühsamen Reise wurde im Jahre 1582 Salta gegründet. Da die Stadt weder topographische Besonderheiten aufweist - sie liegt in einem Talkessel - noch durch Erdbeben verwüstet wurde oder auβordentlich an Bedeutung gewann, gilt sie im Gegensatz zu Iquique, Valparaíso oder Mendoza als klassisches Beispiel einer gut erhaltenen spanischen Kolonialstadt, und wird deshalb la Linda (die Schöne) genannt.
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Die spanische Kolonialstadt
Bei einem Spaziergang durch das Zentrum von Salta kann man sich mit etwas Fantasie in die Kolonialzeit zurück versetzen. Die schmalen Gassen - heute Einbahnstraβen - werden von oft Jahrhunderte alten Häusern gesäumt. Unterbrochen wird dieses Bild einerseits von Kirchen, andererseits von modernen Gebäuden.
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Groβteils unregelmäβige Anordnung der Straβen im historischen Zentrum
Zentraler Hauptplatz mit Kirche und wichtigen administrativen Gebäuden
Regelmäβig in einem Schachbrettmuster angeordnete Straβen
Vorwiegend mehrstöckige Gebäude im historischen Zentrum
Das historische Zentrum ist - oder war ursprünglich - von einer Stadtmauer mit einem Graben umgeben.
Im historischen Zentrum sind vor allem niedrige, oft nur einstöckige Gebäude anzutreffen.
Zusammengefasst sind mitteleuropäische Städte eher über lange Zeit gewachsen, während die spanische Kolonialstadt geplant ist - daher der regelmäβige Grundriss. Darüber hinaus war die Funktion als Rückzugsgebiet bei feindlichen Angriffen im europäischen Mittelalter stärker ausgeprägt - deshalb der kompaktere Grundriss mit höheren Gebäuden und Befestigungen. Auch einige hispano-amerikanische Kolonialstädte hatten eine Stadtmauer, wie z.B. Cartagena in Kolumbien, jedoch war diese Art des Schutzes weit weniger verbreitet als in Europa. Ein zentraler Hauptplatz der die wichtigsten Funktionen vereint ist in beiden Stadttypen üblich. Jedoch sind mitteleuropäische Städte je nach Region und Gegebenheiten sehr unterschiedlich ausgeprägt, so dass der zentrale Platz auch fehlen kann.
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Betrachtet man Salta genauer so ist auffällig, dass die Straβen in einem Schachbrettmuster angeordnet sind. Die vorherrschende Architektur ist die spanische Kolonialarchitektur, welche sich damals aufgrund der günstigeren Steuertarife durchgesetzt hat und vor allem in Zentrumsnähe weit verbreitet ist. Historische Gebäude werden allgemein in Richtung Zentrum häufiger. Auch der Schaufensterindex sowie die Gebäudehöhe nehmen in Richtung Zentrum deutlich zu. Der Zustand der Gebäude Saltas ist sehr heterogen. Im Zentrum wie in der Peripherie ist er relativ gut, dazwischen wirkt die Bausubstanz oft etwas verfallen.
Englischsprachiger Wikipedia-Artikel zu Salta [Quelle öffnen]
Dieser Beitrag wurde von Martin Mergili überarbeitet und ergänzt.